Bei vielen Krebserkrankungen bietet die vollständige operative
Entfernung des Tumors die beste Möglichkeit einer Heilung. Leider
erleidet ein Teil der Patienten, obwohl der Tumor anscheinend
vollständig entfernt
wurde, nach einiger Zeit wieder einen Rückfall (Rezidiv), d.h. die
Erkrankung tritt erneut wieder auf. Verursacht wird ein solches Rezidiv
durch vereinzelte Tumorzellen, die trotz der Operation im Körper
verblieben sind. Es ist daher nahe liegend zu versuchen, diese
Tumorzellen durch eine zusätzliche Behandlung abzutöten, Rezidive damit
zu verhindern und letztendlich mehr Patienten zu heilen. Diese
zusätzlich zu einer Operation durchgeführten Therapien werden als
„adjuvante Therapien“ bezeichnet. Eine adjuvante Behandlung kann eine
Bestrahlung, eine Chemotherapie oder eine Kombination aus beiden sein.
Leider gibt es bis heute keine sichere Methode mit der einzelne
verbliebene Tumorzellen
nachgewiesen und damit die Patienten identifiziert werden können, bei
denen nach einer Operation noch einzelne Tumorzellen im Körper
verblieben sind.Wünschenwert wäre dies, da nur diese Patienten eine
zusätzliche Therapie zur Operation benötigen.
Bei der Entscheidung, ob eine
adjuvante Therapie durchgeführt werden sollte, muss daher immer das
Risiko berücksichtigt werden, ohne die Behandlung ein Rezidiv zu
erleiden und wie stark sich dieses durch eine adjuvante Behandlung
senken läßt. So ist es unnötig eine adjuvante Behandlung
durchzuführen, wenn nahezu alle Patienten schon durch eine alleinige
Operation geheilt werden.
Während einer adjuvanten Therapie kann deren Erfolg leider nicht
beurteilt werden, da es keine Verfahren gibt, mit denen beurteilt
werden könnte, ob vorhandene Tumorzellen durch die Behandlung abgetötet
wurden. Der Erfolg einer adjuvanten Therapie lässt sich nur durch den
Nachweis einer höheren Heilungsrate im Vergleich zu nicht adjuvant
behandelten Patienten belegen.