Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und Onkologie
Gießen

Dres. med. G. Schliesser, S. Tschischka, Chr. Weber, PD A. Käbisch (angest. Arzt)
Fachärzte für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie

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Letzte Aktualisierung: 03.04.2023

Wissenswertes

Was sind adjuvante Therapien?

Bei vielen Krebserkrankungen bietet die vollständige operative Entfernung des Tumors die beste Möglichkeit einer Heilung. Leider erleidet ein Teil der Patienten, obwohl der Tumor anscheinend vollständig entfernt wurde, nach einiger Zeit wieder einen Rückfall (Rezidiv), d.h. die Erkrankung tritt erneut wieder auf. Verursacht wird ein solches Rezidiv durch vereinzelte Tumorzellen, die trotz der Operation im Körper verblieben sind. Es ist daher nahe liegend zu versuchen, diese Tumorzellen durch eine zusätzliche Behandlung abzutöten, Rezidive damit zu verhindern und letztendlich mehr Patienten zu heilen. Diese zusätzlich zu einer Operation durchgeführten Therapien werden als „adjuvante Therapien“ bezeichnet. Eine adjuvante Behandlung kann eine Bestrahlung, eine Chemotherapie oder eine Kombination aus beiden sein.
Leider gibt es bis heute keine sichere Methode mit der einzelne verbliebene Tumorzellen nachgewiesen und damit die Patienten identifiziert werden können, bei denen nach einer Operation noch einzelne Tumorzellen im Körper verblieben sind.Wünschenwert wäre dies, da nur diese Patienten eine zusätzliche Therapie zur Operation benötigen.
Bei der Entscheidung, ob eine adjuvante Therapie durchgeführt werden sollte, muss daher immer das Risiko berücksichtigt werden, ohne die Behandlung ein Rezidiv zu erleiden und wie stark sich dieses durch eine adjuvante Behandlung senken läßt. So ist es unnötig eine adjuvante Behandlung durchzuführen, wenn nahezu alle Patienten schon durch eine alleinige Operation geheilt werden.
Während einer adjuvanten Therapie kann deren Erfolg leider nicht beurteilt werden, da es keine Verfahren gibt, mit denen beurteilt werden könnte, ob vorhandene Tumorzellen durch die Behandlung abgetötet wurden. Der Erfolg einer adjuvanten Therapie lässt sich nur durch den Nachweis einer höheren Heilungsrate im Vergleich zu nicht adjuvant behandelten Patienten belegen.

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